Montag, 27. Juli 2015
Vergangen nennen!
Einst sah ich mit bedacht zurück
auf ein ganzes Lebensstück
nur wenig ist mit Stolz erfüllt
was Vergangenes enthüllt

Mein Dasein war ein Höllenritt
dem Abgrund nahe, Schritt für Schritt
die Narben sind Beweis genug
für Hass, den ich im Herzen trug

Ich sah die Höhen und die Tiefen
Wege, die im Nichts verliefen
und als ich dann zum Stillstand kam
bettelte ich voller Scham

Um eine Chance
einen Tanz
eine Reise um die Welt
um einen Stern, der mich erhellt

Denn einmal wollt ich's richtig machen
aus meinem dunklen Traum erwachen
und was mich einst zu hassen lehrte
was mir Dunkelheit bescherte

Vergangen nennen!



171
Mein liebstes Höllenkind
So klein in dieser grossen Welt
wie der Stern am Himmelszelt
lass ich die Gedanken kreisen
brennend wie ein glühend Eisen
zu vergang'nen Tagen schweifen

Einst war ihr nur mehr schlecht als recht
des Teufels liebster Höllenknecht
ein schwarzes Sandkorn unter vielen
befangen und so fern von Zielen
bedacht darauf ein Spiel zu spielen

Die Zeit verstrich, ich wurde weise
zog die Grenze, gleich der Schneise
die von Tag und Nacht berichtet
hab auf vieles gern verzichtet
und den Seelenzwist geschlichtet

Dennoch denke ich zurück
an Liebe und verschmähtes Glück
an dich, mein liebstes Höllenkind
ach, wie waren wir doch blind
vergänglich wie der kalte Wind



231
Salome's Tränen ((Kurzgeschichte))
Ich kann mich an die erste Begegnung mit Salome noch erinnern, als wäre es gestern gewesen. Ihr rabenschwarzes Haar tänzelte im lauen Abendwind, während mir ihr braunes Augenmerk aus einem blassen Antlitz entgegenblickte. Ich mochte sie nicht auf Anhieb, was in diesen unsteten Zeiten, denen wir in der Jugend unweigerlich ausgesetzt waren, nicht sonderlich verwunderlich schien. Denn Salome war eine Jüdin und ich der Sohn eines verbohrten Elternpaares, dessen grösste Erfüllung darin bestand, den Worten des Führers folge zu leisten.

Die ganze Gechichte findet ihr hier: http://www.bookrix.de/_ebook-resea-pendragon-salomes-traenen/



174